Holz-Hybrid Wohngebäude

Ein Ort mit starker Identität und hoher Wohnzufriedenheit für die zukünftigen Bewohner im Stadtentwicklungsgebiet "Neues Landgut".

Die polygonen Baukörper spannen einen großen, offenen Grünraum auf und bringen Licht und Luft in das Gebäudeensemble. Die Orientierung nach Außen, zur Stadt hin wirkt identitätsstiftend und zeigt sich als besondere Qualität des Bauplatzes. Die Höhen-differenzierung vom Hochhaus über den niedrigeren Verbindungsteil hin zum höhenreduzierten zweiten Bauteil setzt das Höhenspiel des Masterplans fort.

Die südseitig reduzierte Fassadenhöhe erhöht die Aufenthaltsqualität im Innenhof und wirkt sich stadträumlich positiv auf die Gebäudefluchten aus. Die zusammenhängende Freifläche am Dach stellt eine zentrale Qualität für das direkte Wohnumfeld dar. Ein in seiner Materialität ablesbares Sockelgeschoss bildet die (solide) Basis des Wohnhauses. Stadträume (Foodhub, Pflanzenraum) werden identitätsstiftend und mit Orientierung hin zum Straßenraum vorgeschlagen. Dabei zeigt sich der Entwicklungsraum als Quartiers übergreifender Treffpunkt mit vorgelagerter Freifläche im Erdgeschoss des Hochhauses. Die Raumhöhe von über 5,50m ermöglicht vielfältige Nutzungskonzepte und unterstreicht den öffentlichen Charakter.

Die beiden Hauptzugänge werden adressbildend an den Außenseiten des Blocks positioniert und als geräumige, durchgesteckte Foyerräume (Meet&Greet) ausgebildet. Von beiden Treppenhäusern führen direkte Zugänge zum halböffentlichen Innenhof und auf die gemeinschaftlich genutzte Dachpromenade. Ein offener Durchgang hin zum Bahndamm stellt eine direkte Anbindung zum Rad- und Fußweg entlang der Bahntrasse her. Der zentrale Wohngarten entwickelt sich über unterschiedliche Pflanzfelder vom Strassenraum hin zum Nachbarschaftlichen Garten mit vielfältigen Aufenthaltsmöglichkeiten und einer Schichtung von öffentlich nach Privat. Hin zu den bewohnten Erdgeschosszonen schaffen breite Pflanzpuffer mit Stauden, Gräsern und Kleinsträuchern ein grünes Umfeld und gewährleisten die nötige Distanz zu den Wohnräumen.

Unter der Prämisse attraktive Erschließungsräume mit Aufenthaltsqualität zu schaffen, spiegelt das Innere der Gebäude den Wunsch nach sozialem Miteinander wider: Pro Regelgeschoss werden rund 20 Wohneinheiten über zwei von der Wiener Gründerzeit inspirierte Stiegenhäuser mit großzügigen Lufträumen erschlossen. Diese Form der Erschließung ist effizient und sorgt gleichzeitig für kommunikative und soziale Begegnungsmöglichkeiten unter der Hausgemeinschaft. Das Projekt verfolgt damit die Idee die BewohnerInnen über ein kollektiv genutztes, offenes Treppenhaus zusammenzuführen.

Name: Neues Landgut Baufeld 11
Status: Offener Realisierungswettbewerb
Auszeichnung: 3. Preis
Typ: Wohnbau
Auftraggeber: ÖBB Infrastruktur AG
Grösse: 12500 m² Nutzfläche
Wo: Wien
Zeitraum: 2022
Statik: RWT Plus
Brandschutz: HOYER Brandschutz
Rendering: EXPRESSIV GmbH
Modellbau: Harry Schmidt

Team: Peter Larcher, Karin Triendl, Isabel Artmayr, Miriam Franz